Pfingsteiersingen

Das Pfingsteierholen (Eierheischen) ist ein alter Brauch, der sich Jahrhunderte zurück verfolgen lässt, ein Brauch, der auch bis zum heutigen Tage gepflegt und von den Junggesellenvereinen veranstaltet wird.

Geschichtliches zum Pfingsteiersingen

Das Wort "Heischen" kommt vom betteln und gibt es schon seit dem Mittelalter. Geheischt wurde zu allen Jahreszeiten, wobei die angesungenen Bauern und Landleute schenkten, was sie im Keller oder Speisekammer hatten. Geld war kaum im Umlauf. Das was je nach Jahreszeit unterschiedlich. Um die Pfingstzeit war das im Winter geschlachtete Schwein bereites verzehrt, die Äcker brachten noch keine Erträge, die Obstbäume keine Füchte. Das einzige, was reichlich vorhanden war waren Eier, denn die Hühner legten zwischen Oster und Pfingsten die meisten Eier.

Hinzu kam die mytologische Bedeutung der Gabe: Das Ei ist das älteste und bedeutenste Lebens- und Fruchtbarkeits-Symbol der Menschen. Als Geschenk hatte das Ei eine heute vergessene hohe Wertung. Pfingsteiersingen in der heutigen Zeit: Bewaffnet mit einem großen Eierkorb (Bollerwagen) machen wir uns auf den Weg durch das Dorf und werden von unserer Musiktruppe begleitet. Vor jeder (fast) Haustür bleiben wir stehen und singen den Bewohnern unser Eierheischlied.

So erheischt man manches Ei und hier und da auch einen "Heiermann". Mit klingendem Spiel maschieren wir dann zu unsem Vereinslokal, um dort die Eier "in die Pfanne zuhauen". Jeder der möchte kann dann kostenlos einen frisch gebackenen Pfannkuchen verdrücken.

Liedtext:

He kumm de Jungeselle,

Hei de-Rose-Blümelein,

und wulln üch jet verzelle,

joot ens op d´r Heustall,

do lieen de Eier överall.

Schönster Schatz beschirme mich,

küste net, dann hole ich dech.

Senn mer net brav Jonge.

 

He kumm de Jungeselle, Hei de-Rose-Blümelein,

und wulln üch jet verzelle,

lurens op de Finsterlad,

do hätt e Hohn een Ei jelaad.

Schönster Schatz beschirme mich,

küste net, dann hole ich dech.

Senn mer net brav Jonge.

 

He kumm de Jungeselle, Hei de-Rose-Blümelein,

und wulln üch jet verzelle,

mir sehn och ad e Lämp´sche,

die Ahl die kütt im Hemd´sche

Schönster Schatz beschirme mich,

küste net, dann hole ich dech.

Senn mer net brav Jonge.